Das sind die häufigsten Einbrucharten
Die meisten Diebe hebeln Terrassen- und Balkontüren auf
Bei einem Einbruch muss alles schnell gehen: Die Täter benötigen in der Regel ca. 15 Sekunden, um in das Haus oder die Wohnung einzudringen. Wie kommen Sie hinein? In der Regel durch Fenster, Fenster- und Haustüren, Terrassentüren, sowie ferner an Keller- und Garageneingänge. Die entstandenen Schäden sind beträchtlich, da die Sicherheitstechnik in den meisten Fällen veraltet ist und somit kein adäquates Hindernis für Einbrecher darstellt. Allein in 2016 kam es deutschlandweit zu rund 160.000 gemeldeten Wohnungseinbrüchen und jeder Einbruch kostet den Betroffenen durchschnittlich 3.250 Euro – mit weitreichenden Folgen.
Einbruchzahlen in Deutschland steigen kontinuierlich
Man könnte fast schon von einem Aufwärtstrend sprechen, ginge es nicht um das Thema Einbruchskriminalität: In den letzten fünf Jahren stieg nicht nur die Zahl der Wohnungseinbrüche, sondern auch die Summe, welche Hausratversicherer für die Behebung der Einbruchschäden leisten, deutlich an.
Im aktuellen Einbruch-Report 2016 des GDV (Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V.) wurden der in 2015 aufgewendete Betrag auf mehr als 530 Millionen Euro beziffert, ein Plus von 50 % gegenüber dem Jahr 2010. Zwar sind die Einbruchzahlen im Jahr 2016 leicht rückläufig, stagnieren gleichwohl mit 140.000 Fällen pro Jahr auf einem sehr hohen Niveau. Wie aber kommt es zu diesem signifikanten Anstieg der Einbrüche und, vor allem, wie können sich Einbrecher so schnell einen Zugang zu Wohnungen und Häusern verschaffen?
Einbrucharten: So gehen die Täter vor
Die Methodik eines Einbruchs ist es, diesen möglichst unkompliziert durchzuführen.
Hierzu führte das Kriminologische Forschungsinstitut Niedersachsen (KFN) eine umfassende Studie durch: „Wohnungseinbruch: Tat und Folgen“. Deren Erkenntnis lautet zusammengefasst: Einbrecher erkennen Schwachstellen an Häusern und Wohnungen mit geübtem Auge und sind Meister darin, eine günstige Gelegenheit für einen Diebstahl sofort zu nutzen. In den meisten Fällen werden bodennahe Fenster oder Eingangstüren, sowie Fenstertüren (Balkon- oder Terrassentüren) bevorzugt angegriffen.
Des Weiteren erscheinen Keller- und Garagentüren, Keller- und sogar Dachfenster als Einbruchort in der Studie. Auch Briefschlitze und Katzenklappen dienen den Einbrechern als Hilfestellung, um Türen von innen zu entriegeln.
Die Schäden, die durch einen solchen Einbruchversuch an Haustüren, Terrassentüren, Keller- und Garageneingängen sowie an Fenstern oder Fenstertüren verursacht werden können, sind mitunter beträchtlich. Oftmals unterscheidet sich die Schadenshöhe bei einem missglückten Einbruchversuch nicht von derjenigen eines vermeintlich geglückten Einbruchs oder Einbruchsdiebstahls.
Welche Werkzeuge werden für einen Einbruch verwendet?
Das Einbruchwerkzeug ist denkbar einfach: Von einer Plastikkarte, über einen Hammer, bis hin zu Stemm- und Brecheisen ist den Einbrechern jedes Mittel recht.
In den meisten Fällen werden die Fenster- oder Türelemente schlichtweg mit einem Schraubendreher aufgehebelt, weil der sich für einen Einbrecher recht einfach in einem Rucksack oder Tasche verstauen lässt. Diese Methoden bilden die Spitze der Pyramide an Einbrucharten.
In mehr als 50 % der Fälle reichen für den Dieb bereits wenige Sekunden aus, um sich einen unkomplizierten Eintritt in das persönliche Reich des Betroffenen zu verschaffen.
Diese Stehlgüter werden am häufigsten entwendet:
- Uhren und Schmuck (57,5%)
- Bargeld (48,6%)
- Elektronische Geräte, Smartphones (31%)
- PC, Laptop, EDV-Zubehör (28,9%)
- Fernseher, Musikanlagen, Spielekonsolen (16,7%)
Ferner werden persönliche Unterlagen, wie Ausweise oder auch EC- und Kreditkarten, Kleidung, Münzen, Geldkassetten, Schlüssel oder auch Antiquitäten bzw. Wertgegenstände gestohlen. Während es sich bei diesen Diebesgütern um Sachgegenstände handelt, deren Wert eindeutig festzustellen und zu ersetzen ist, wiegt dies die seelischen Folgen eines Einbruchs für die Betroffenen nicht auf.
Veraltete Sicherheitstechnik: Dieben wird es leichtgemacht
Als einen Grund für die steigenden Einbruchszahlen wird die mangelnde Sicherheitstechnik aufgeführt. Dabei bringt sie in mehr als 40 Prozent der Fälle den Einbrecher zum Scheitern. Da Diebe eine schnelle Vorgehensweise bevorzugen, kann man es ihnen mit entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen schwer oder auch unmöglich machen, Türen und/oder Fenster aufzuhebeln. Allerdings wird in den meisten Fällen erst dann nachgerüstet, wenn ein Einbruch bereits erfolgt, der Schaden gemeldet und der Einbruchschaden behoben wurde. Hilfe zum Einbruchschutz gibt es seitens der Bundesregierung und einer angekündigten Aufstockung der Fördermittel für einen besseren Schutz vor Einbrüchen. Die Nachfrage für einbruchhemmender Fenster und Türen ist groß.
Einbruchprävention ist wichtig: Sichern Sie Türen und Fenster professionell
Einfach gesicherten Fenstern und Türen machen es Einbrechern leicht. Diese Schwachstellen gilt es, in Häusern und Wohnungen auszumerzen. Machen Sie sich jetzt schlau, wie Sie Ihre Türen und Fenster gegen einen Einbruch schützen und professionell nachrüsten können.